Augenerkrankungen

„… was ist der Unterschied zwischen dem Grauen Star und dem Grünen Star?“

Hier finden Sie einfach gehaltene Informationen zu den häufigsten Augenerkrankungen!
Weiter Informationen zu Vorsorge, Behandlungsmöglichkeiten und Verlauf der Krankheiten, sowie eine zuverlässige Diagnose mit ärztlicher Beratung ist aber nur beim Augenfacharzt möglich!

Das Auge

Der Grüne Star

Beim Grünen Star, oder auch Glaukom, handelt es sich um eine Erkrankung die zumeist mit einer Steigerung des Augeninnendruckes einhergeht! Dadurch werden mit der Zeit zunehmend Fasern des Sehnervs abgeklemmt und in der Folge unwiederbringlich zerstört. Im Gesichtsfeld entstehen dadurch nach und nach wachsende „leere Gebiete“ an denen das Sehen gestört ist.
Der hohe Innendruck kann mitunter jahrelang bestehen ohne dass der Patient Schmerzen oder eine merkbare Sehverschlechterung erfährt. Weil einerseits das menschliche Gehirn jene „leeren Stellen“ durch die Information im angrenzenden Bereich „auffüllt“, anderseits beide Augen meist in unterschiedlicher Ausprägung betroffen sind, bemerkt der Patient eine Sehstörung oft erst sehr spät. Sehr oft wird daher erhöhter Augendruck erst im Rahmen einer Routinekontrolle entdeckt. Das Glaukom ist eine der häufigsten Ursachen der Erblindung, vor allem deshalb, weil die Betroffenen zu spät zum Augenarzt kommen.

Grüner Star
Zur Therapie des Grünen Stars gibt es viele Möglichkeiten. So genügt es zumeist den erhöhten Augendruck mit Augentropfen zu senken um weitere Schäden zu verhindern. Sollte das nicht zum gewünschten Erfolg führen gibt es verschiedene Operationen mit Hilfe deren der Augendruck normalisiert werden kann. Bereits bestehende Schäden am Sehnerven können dadurch allerdings nicht mehr repariert werden.
Aus diesem Grund sollte man in etwa ab dem 40. Lebensjahr mindestens einmal jährlich eine Augendruckkontrolle mit Untersuchung des Sehnervs beim Facharzt durchführen lassen.

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Der Graue Star

Wenn man es genau nimmt handelt es sich beim Grauen Star oder Katarakt zumeist um keine Erkrankung, sondern um eine Altersdegeneration der Linse. Diese trübt zunehmend ein und verhindert dadurch eine klare Durchsicht. Meist zeigt sich zudem auch eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit (z.B. durch Autoscheinwerfer). Aufhalten lässt sich dieser Prozess nicht und in früheren Zeiten war das Endstadium die Erblindung des Patienten. Heute schafft eine Entfernung der Linse und der Ersatz dieser mit einer künstlichen Linse Abhilfe. Im Idealfall kann man so bereits am Tag nach der erfolgten Operation wieder scharf sehen. Als zusätzlichen Vorteil kann man die Stärke der Kunstlinse so berechnen, dass man nach Möglichkeit eine davor bestehende Fehlsichtigkeit ausgleicht, sodass der Patient nach der Operation in der Ferne keine Brille mehr benötigt.

Grauer Star / Katarakt rechts

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Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die Makula (auch bekannt als „gelber Fleck“) ist die Bezeichnung für die Mitte der Netzhaut, die zugleich auch die Stelle des schärfsten Sehens ist. Hier ist der Sitz jener Krankheit, die in unseren Breiten immer häufiger auftritt, nicht zuletzt weil auch unsere Lebenserwartung stark gestiegen ist.
Die altersbedingte Makuladegeneration verursacht keine Schmerzen. Die ersten Anzeichen machen sich meist beim Lesen bemerkbar. Die Wörter, die der Patient zu lesen versucht, verschwinden hinter einem verschwommenen Fleck. Anfangs fehlen nur wenige Buchstaben, doch mit der Zeit wird dieser Fleck größer – im Spätstadium der Krankheit kann der Patient schließlich auch keine Gesichter mehr erkennen.
Die altersbedingte Makuladegeneration hat zwei unterschiedliche Verlaufsformen. Die weitaus häufigere Form ist die „trockene“ Makuladegeneration mit ganz allmählicher Sehverschlechterung.
Bei der „feuchten“ Makuladegeneration führt die flüssigkeitsbedingte Schwellung der Netzhaut zu einer Verzerrung des auf der Netzhaut abgebildeten Bildes, so dass für den Patienten als erstes Anzeichen gerade Linien (z.B.: Türstock) „verbogen“ erscheinen. Diese frühen Alarmzeichen werden vom Patienten aber nicht immer rechtzeitig bemerkt, was die Krankheit rasch fortschreiten lassen kann! Auch eine trockene Makuladegeneration kann jederzeit in eine feuchte Verlaufsform übergehen. Nicht zuletzt deshalb ist eine regelmässige Beobachtung durch den Augenfacharzt unerlässlich!
Ob eine der Behandlungen möglich ist, hängt von der Art und dem Ausmaß der Makuladegeneration ab. Hierzu zählen die Strahlentherapie, die Behandlung mittels Substanzen, die das Wachstum der einsprossenden Blutgefäße hemmen, sowie die Laserbestrahlung der Netzhaut nach Gabe einer Substanz, die die Gefäße für den Laserstrahl empfindlicher macht.

Fruehes Stadium trockene AMD

Fortgeschrittenes Stadium trockene AMD

Ein guter Selbsttest ist der sogenannte Amslertest. Damit können Sie frühe Veränderungen des Sehens feststellen, die Ihnen ansonst nicht auffallen würden. Es genügt, diesen Selbsttest alle 2-3 Wochen durchzuführen.

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Hintere Glaskörperabhebung

Das Augeninnere ist mit einer glasklaren, gallertigen Masse, dem Glaskörper ausgefüllt. Dieser ist zumeist nur an 2
Punkten befestigt. Die vordere Ansatzstelle ist ringförmig und sehr fest ausgeprägt, die hintere befindet sich an der
Stelle, wo der Sehnerv in den Augapfel mündet und ist von geringerer Anheftungskraft.
Im Laufe des Lebens erfolgt eine Umwandlung des Glaskörpers von seinem anfänglich zähen in einen dünnflüssigen Zustand.
Dieser Vorgang tritt bei Kurzsichtigen in der Regel früher ein als bei Normalsichtigen. Durch rasche Blickbewegungen,  Husten, schweres Heben usw. kann sich der Glaskörper von seiner zarten hinteren Ansatzstelle ablösen. Dabei kommt es meist zum Auftreten von Lichtblitzen. Der Patient bemerkt eine zumeist ringförmige Trübung, die mit der Blickbewegung mitgeht. Im Laufe der Zeit sinkt dieser „Schatten“ aus der Sehlinie ab und wird immer seltener wahrgenommen.
Diese Erscheinung kann zwar sehr lästig sein, ist aber vollkommen harmlos.
Beim Vorliegen krankhafter, zusätzlicher Anheftungstellen des Glaskörpers an der Peripherie der Netzhaut kann es
allerdings durch den Zug zu Netzhauteinrissen und Löchern in der Netzhaut kommen.
Um dies auszuschließen muß eine genaue Netzhautuntersuchung durchgeführt werden. Findet der Untersucher dabei gefährdete oder defekte Stellen ist meistens eine Laserbehandlung der Netzhaut notwendig. Ansonsten braucht und kann man eine einfache hintere „Glaskörperabhebung“ nicht behandeln.

Das diabetische Auge (diabetische Retinopathie)

Die Zuckerkrankheit oder auch „Diabetes mellitus“ ist eine Erkrankungen die bei längerem Verlauf auch am Auge Schäden hervorrufen kann. Typische Symptome einer unentdeckten Neuerkrankung sind vor allem verstärktes Durstgefühl und Harndrang.
Im Verlauf der Erkrankung entstehen, zunächst unerkannt, Veränderungen an sämtlichen Blutgefäßen des Organismus, die auch das Auge nicht verschonen. Die daraus resultierende chronische Durchblutungsstörung der Netzhaut kann das Sehen zunehmend beeinträchtigen und kann unbehandelt sogar bis zur Erblindung des Patienten führen.
Eine gute Durchblutung ist wichtig für die Versorgung der Netzhaut mit Sauerstoff! Die Erkrankung führt dazu, dass Abschnitte der Netzhaut aufgrund des Sauerstoffmangel zugrunde gehen.
Durch die geschädigten undichten Gefäße kommt es dadurch zu Blutungen und Flüssigkeitsansammlungen im Auge.  Die Minderdurchblutung der Netzhaut ist außerdem auch ein Reiz für die Ausbildung von neuen, aber leider nur minderwertigen und krankhaften, Blutgefäßen, die Ihrerseits ebenfalls zu Blutungen neigen. Diese Blutungen in das Augeninnere, den Glaskörpers, können mitunter so schwer sein, dass eine temporäre Erblindung eintritt.
Die diabetische Retinopathie entwickelt sich nur langsam, man kann aber davon ausgehen, dass in etwa 10 bis 15 Jahre nach einer Neuerkrankung an Diabetes, zwei Drittel aller Patienten davon betroffen sind. Tritt die Zuckerkrankheit bereits in der Jugend auf, verläuft die Entwicklung sogar noch rascher.
Leider ist eine Heilung der diabetischen Netzhauterkrankung noch nicht möglich. Dennoch lässt sich oftmals durch verschiedene Behandlungsmaßnahmen ein Stillstand, oder sogar eine Besserung der Erkrankung erreichen. Je früher die diabetische Netzhauterkrankung erkannt wird bzw. je früher eine adäquate Therapie durchgeführt wird, um so besser sind die Erfolgsaussichten.
Die Einstellung der Blutzuckerwerte durch den Internisten und die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks sind die besten Vorbeugemaßnahmen gegen die Folgen der diabetischen Retinopathie.
Im Falle einer bestehenden Retinopathie kann man diese mittels einer Lasertherapie behandeln. Hier werden gezielte Laserstrahlen auf die geschädigte Netzhaut gerichtet, die in der Folge die Bildung krankhafter Blutgefäße unterdrücken.
Bei einer weit fortgeschrittener Erkrankung mit ausgedehnten Gefäßneubildungen und schweren Blutungen ins Augeninnere wird hingegen eine aufwendige Operation zur Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) notwendig.
Die therapeutischen Erfolgsaussichten der diabetischen Retinopathie hängen stark vom Zeitpunkt der Entdeckung des Leidens ab. Da die Anfangsstadien weder Schmerzen noch Sehverminderungen verursachen, sollte der Diabetiker mindestens einmal im Jahr den Augenarzt konsultieren
Die diabetische Retinopathie ist eine der häufigsten Erblindungsursachen in der westlichen Welt was in den meisten Fällen aber durch eine rechtzeitige Therapie zu verhindern wäre.

Diabetisches Makulaoedem

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Kurzsichtigkeit (Myopie)

Kurzsichtigkeit bedeutet, dass man nahe Gegenstände problemlos scharf sehen kann, während entfernte Gegenstände aber verschwommen erscheinen. Das bedeutet somit aber auch, dass ein kurzsichtiges Auge nicht allgemein „schlechter sehen“ muss als das normalsichtige, sondern diesem im Nahbereich mitunter auch überlegen sein kann.
Die Ursache der Kurzsichtigkeit ist zumeist ein zu lange geratener Augapfel. Dadurch wird das entstehende Bild nicht auf der Netzhaut, sondern schon vor der Netzhaut scharf abgebildet und ist somit auf der Netzhaut selbst unscharf.

Sehfehler
In der Folge benötigt der Kurzsichtige zum scharfen Sehen in der Ferne eine Fernbrille/ Kontaktlinse mit Zerstreuungslinsen, die bewirken, dass das Bild auf der Netzhaut direkt und nicht davor abgebildet wird.
Hier stellt sich nun die häufig gestellte Frage ob man durch regelmäßiges Tragen einer Brille die Augen verwöhnt und somit die Kurzsichtigkeit verstärken kann? Die Antwort ist ein klares „Nein“! Viel wahrscheinlicher ist, dass man sich selbst mit „gutem Sehen“ so verwöhnt, dass man sich schließlich mit dem deutlich schlechteren Seheindruck ohne Brille nicht mehr zufrieden gibt.
Änderungen der Sehschärfe sind beim Jugendlichen meist darauf zurückzuführen, dass das Auge, wie jedes andere Organ, wächst. Mitunter ist dieses Wachsen des Auges noch nicht abgeschlossen, obwohl die endgültige Körpergröße bereits erreicht ist. Die Zunahme der Kurzsichtigkeit ist daher auf die natürliche Größenzunahme des Augapfels zurückzuführen.
Allerdings kann die Kurzsichtigkeit auch durch Überanstrengung der Augen zunehmen!
So ist erwiesen, dass ständige Naharbeit (Lesen, Schreiben, usw.) das Risiko zur Entwicklung oder Verschlechterung einer Kurzsichtigkeit deutlich erhöht.
Es ist deshalb ratsam, bei Tätigkeiten im Nahbereich immer wieder kurz in die Ferne zu schauen, um die Naheinstellung des Auges zu unterbrechen. Harte Kontaktlinsen können, vielen Gegenstimmen zum trotz, die Zunahme der Kurzsichtigkeit wahrscheinlich nicht aufhalten.
Bis heute ist jedenfalls noch kein wissenschaftlicher Beweis erbracht worden.
Erwähnenswert ist schließlich auch noch die Tatsache, dass bei Kurzsichtigen durch den längeren Augapfel und die damit verbundene Überdehnung der Netzhaut, manchmal „dünne Stellen“ auftreten können, die im ungünstigsten Falle zu einem Riss in der Netzhaut führen können.
Ein Netzhautriss kann wiederum in der Folge eine Netzhautablösung verursachen. Aus diesem Grund sind beim Kurzsichtigen regelmäßige Kontrollen wichtig, auch wenn keine neue Brille erforderlich ist. Rechtzeitig diagnostiziert lassen sich Netzhautrisse mit Laserstrahlen gut fixieren. Eine bereits bestehende Netzhautablösung ist zumeist nur durch eine aufwendige Operation behandelbar.

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Pterygium (Flügelfell)

Das Pterygium ist eine gefäßhaltige dreieckige Gewebswucherung der Bindehaut, die seitlich in Richtung des Hornhautzentrums einwächst. Dies kann von Seite der Nase aber auch von Seite der Schläfe aus erfolgen. Das Pterygium ist prinzipiell eine gutartige Wucherung. Es ist erwiesen, dass es gehäuft bei Menschen auftritt, die viel im Freien arbeiten und oft direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Der genaue Mechanismus dahinter ist nicht bekannt. Durch prolongiertes Wachstum bis zur Hornhautmitte, oder aufgrund durch den seitlichen Zug induzierter Hornhautverkrümmung kann es auch zu einer Einschränkung der Sehleistung kommen.

OA Dr.med.univ. Michael Marek


Dr. Michael Marek

Oberarzt Dr. med. univ. Michael Marek
Facharzt für Augenheilkunde & Augenchirurg
plastischer Lidchirurg
stlv. Leiter der chirurgischen Tagesklinik
SMZ Ost – Donauspital

Kirchengasse 14
Brunn am Gebirge 2345

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