Ich freue mich, Ihnen unsere Initiative für eine jährliche Augenkontrolle vorzustellen!
…die selbe Konsequenz und Selbstverständlichkeit, die man bei der jährlichen Wartung seines KFZ zu Tage legt, sollte man auch den eigenen Augen zugestehen!
Personen ab dem 40. Lebensjahr sollten laut Empfehlung der Ärztekammer – aufgrund der Gefahr an Glaukom, Altersbedingter Makuladegeneration oder anderen Augenleiden zu erkranken – mindestens einmal jährlich zur Kontrolle gehen. Allein der Augenarzt kann schleichende Augenerkrankungen wie zum Beispiel den grünen Star früh- und rechtzeitig erkennen. Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt sind aber auch für Kontaktlinsenträger und Menschen, die an Bildschirmen arbeiten wichtig.
Der Augenarzt kann bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung zudem nicht nur Erkrankungen des Auges erkennen, sondern auch andere körperliche Leiden wie hohen Blutdruck, Diabetes melitus oder das Risiko eines Schlaganfalls erkennen und bewerten.
… deshalb ab dem 40 Lebensjahr zum jährlichen „Augen-Pickerl“ !
OA Dr.med.univ. Michael Marek
Oberarzt Dr. med. univ. Michael Marek
Facharzt für Augenheilkunde & Augenchirurg
plastischer Lidchirurg
stlv. Leiter der chirurgischen Tagesklinik
SMZ Ost – Donauspital
Kirchengasse 14
Brunn am Gebirge 2345
Kirchengasse 14
Brunn am Gebirge 2345
Privatordination & Wahlarzt
Telefon: (0699)122 38 423
Email
Artikel: Gefahr für unsere Augen (... und warum in Österreich Erblindungen trotz modernster Augenmedizin zunehmen könnten)
Leider ist eine gute Sehschärfe noch lange kein Indiz für gesunde Augen.
Zudem darf man nicht vergessen, dass die Sehverschlechterung von nur einem Auge, durch das zweite Auge kompensiert werden kann, sodass der Betroffene die Verminderung der Sehleistung nicht wahrnimmt.
Gerade in der Augenheilkunde sind regelmässige Kontrollen von unschätzbarem Wert, da im speziellen Augenerkrankungen oft über Jahre unerkannt bleiben. Diese verlaufen meist schmerzlos, reduzieren die Sehleistung erst spät und werden erst dann entdeckt, wenn der Schaden bereits irreversibel ist.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Grüne Star (Glaukom), der als zweithäufigste Erblindungsursache weltweit gilt. In Österreich sind mehr als 80.000 Menschen vom Glaukom betroffen, wobei immerhin 50% aller Glaukomerkrankungen unerkannt sind. Von den insgesamt 8.000 österreichischen Blinden sind 44% an Glaukom erkrankt.
Die eigentliche Tragödie, die sich hinter diesen Zahlen verbirgt, ist, dass ein Patient, dessen Glaukomerkrankung rechtzeitig in einem frühen Stadium entdeckt wird, noch lange nicht daran erblindet. Die moderne Augenmedizin bietet eine Vielzahl an Behandlungmöglichkeiten und ein Glaukompatient hat heute große Chancen, bis ins hohe Lebensalter gut zu sehen. Meist genügt hier eine einfache Therapie mit Augentropfen die den Unterschied zwischen einem erfüllten Lebensabend oder einem Sozialfall ausmachen können.
Deshalb empfiehlt die Ärztekammer jährliche Kontrollen beim Augenfacharzt für alle über 40-Jährigen, was leider nur selten wahrgenommen wird.
War es bis vor einiger Zeit noch üblich, die Brille vom Augenarzt anpassen zu lassen, sparen sich in unserer schnelllebigen Zeit viele Menschen diesen Schritt. Die großen Optikerketten bieten Anpassung von Brillen als Serviceleistung an und sind höchst professionell darin. Die Reduktion der Zuschüsse der Krankenkassen für Brillengläser und Fassungen reduziert zusätzlich den Anreiz des Augenarztbesuches. Die dadurch verminderte Anzahl der Augenarztbesuche führt allerdings zu einer entsprechenden Verminderung der Vorsorgeuntersuchungen. Dadurch entsteht die unglaubliche Situation, daß im Rahmen eines der besten Gesundheitssysteme dieser Erde, trotz fortschrittlichster medizinischer Versorgung immer mehr Augenerkrankungen nicht rechtzeitig entdeckt werden können. Traurig ist dabei, dass gerade hier der Zeitfaktor wesentlich ist und einmal verlorene Sehleistung oft nicht wiederhergestellt werden kann.
Zudem kann der Augenarzt mitunter im Auge auch andere bis dahin unerkannte interne Erkrankungen oder sogar verschiedene Krebsformen frühzeitig erkennen, und somit andere medizinische Fachbereiche unterstützen. Die Rechnung für diese Fehlentwicklung werden wir erst in einigen Jahren präsentiert bekommen – zu spät für viele von uns.
Wie wichtig regelmässige Gesundenvorsorgeuntersuchungen in der Augenmedizin sind, kann nicht oft genug erwähnt werden.
Leider nehmen selbst Patienten mit erhöhten Risikofaktoren diese Untersuchungen oft nicht wahr. So ist in vielen Fällen sogar den Betroffenen unbekannt, dass bei Patienten die an der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Bluthochdruck (Hypertonie) leiden, früher oder später auch die Augen in Mitleidenschaft gezogen werden. Nach einer Krankheitsdauer von 20 Jahren zeigen sich bei 90% der Zuckerkranken Anzeichen einer „diabetischen Retinopathie“ am Augenhintergrund. Die „diabetische Retinopathie“ ist in Europa immerhin die häufigste Erblindungsursache bei Menschen zwischen 20 und 65 Jahren.
Aber auch im Kindesalter sind die Besuche beim Augenarzt essentiell. Weshalb die frühzeitige Erkennung von Sehfehlern im Kindesalter so wertvoll ist, lässt sich leicht erklären. Ein Kind, das schlecht sieht kann sich nicht mitteilen und hat keine Vergleichswerte. Zudem neigt das kindliche Hirn dazu ein stark fehlsichtiges oder leicht schielendes Kinderauge einfach „abzuschalten“ um keine Doppelbilder entstehen zu lassen. Wenn dies unbemerkt über einen längeren Zeitraum geschieht, kann auch nach Erkennen und Korrektur des Sehfehlers (z.B. durch Brille, Schieloperation,…) das Hirn dieses Auge nicht mehr „einschalten“. Das Kinderauge hat das „Sehen verlernt“ und bleibt, obwohl organisch komplett gesund, für immer schwachsichtig – blinde Kinderaugen aus Unachtsamkeit!
Unglaubliche 6% aller Österreicher haben so ein amblyopes Auge, das durch einen frühen Besuch beim Augenarzt sehr einfach vermieden hätte werden können. In Österreich ist deshalb die Augenkontrolle im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen ein fester Bestandteil. Wird die erste dieser Untersuchungen von den Eltern meist eingehalten, da ansonst die Halbierung des Kindergeldes droht, so gibt es bei der zweiten Untersuchung im 2. Lebensjahr keine solche „Strafsanktion“. Dementsprechend weniger Kinder werden in der Folge im Rahmen dieser zweiten, und von der augenärztlichen Seite weitaus wichtigeren Mutter-Kind-Pass-Untersuchung kontrolliert. Wir werden uns wohl auch in Zukunft mit der Problematik der Amblyopie auseinandersetzen müssen.
Dabei wäre es wirklich einfach diesen zum Teil schweren Augenschäden vorzubeugen. Ab dem 40. Lebensjahr wird eine jährliche Augenkontrolle beim Augenarzt empfohlen. Neben der exakten Bestimmung der Sehschärfe wird im Rahmen dieser augenärztlichen Untersuchung ein Schielstatus erhoben, der Augeninnendruck gemessen, Sehnerv und Netzhaut untersucht und bei Bedarf das Gesichtsfeld kontrolliert. Eine Erkrankung kann so meist zu einem frühen Zeitpunkt erkannt werden, wo dem Facharzt viele therapeutische Möglichkeiten zum Erhalt der Sehkraft offen stehen. Unseren Kindern sollten wir auch die zweite Mutter-Kind-Pass-Untersuchung nicht vorenthalten, genauso wie die Untersuchungen im Vorschul- und Schulalter, sowie zu Beginn der Pubertät. Mit diesen Maßnahmen ist man auf der sicheren Seite und kann vielen Erkrankungen vorbeugen. In einem Gesundheitssystem das alle Möglichkeiten bietet, wäre es schade diese nicht zu nutzen. (MM)